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Was unter der Oberfläche des Alltags steckt

Elektronik für Kinder

Vaterstetten – Es begann in einer Pizzeria: Der gelernte Radio-Fernseh-Techniker Markus Boehm erklärte seinem Freund Carl Horlebein die Funktionsweise der Funkanlage auf dem Dach gegenüber. Beide fanden es spannend, Dinge des Alltags auch mal von innen zu betrachten Die Idee zum „Projekt Druse” war geboren. Das war 2005.

Nun bezog die mittlerweile stark gewachsene Gruppe einen neuen Raum im AWO-Jugendzentrum (JUZ). In „Druse für Kids”, wie die Gruppe nun heißt, erforschen Kinder und Jugendliche unter Anleitung von Boehm und anderen ehrenamtlichen Helfern, was unter der Oberfläche von ganz alltäglichen Geräten steckt.Denn ähnlich wie bei einer echten Druse, einem Stein, dessen Inneres aus Kristall besteht, gibt es auch bei Alltagsgegenständen oft erstaunliche innere Werte. Angefangen hat die Gruppe am Stammtisch des JUZ mit nur drei Kindern. Heute sind es meist um die zehn Buben und zur „Druse” kam noch ein zweites Angebot für die etwas älteren Kinder dazu: „Elektronik für Kids”. Hier werden Schaltungen gebaut, es wird geschraubt, gelötet und die Buben lernen auf spielerische Weise eine ganze Menge über Elektronik.Das Konzept kam so gut an, dass schon nach wenigen Monaten das Fernsehen anklopfte: „BR alpha” drehte eine Dokumentation zum Thema "Die Jugend von heute" und filmte dazu auch die Vaterstettener Jung-Elektroniker.

Nach den Anfängen am Stammtisch durften Boehm und seine Mannschaft die Töpferei des JUZ mitnutzen. Dort fühlten sie sich pudelwohl. Doch aufgrund der Doppelbelegung des Raumes hatte Boehm vor den Treffen – jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat – viel Arbeit mit Aufbau und Vorbereitung sowie hinterher mit dem Aufräumen. Jetzt überließ ihm JUZ-Leiter Uwe Radzkowski den bisherigen Internetraum im Obergeschoss. Beim Umzug packten auch die Jugendlichen fleißig mit an. Im neuen Raum finden alle elektronischen Bauteile fein säuberlich beschriftet ihren festen Platz in den Regalen, in der Mitte steht ein großer Tisch zum gemeinsamen Arbeiten und auch PCs für die Recherche im Internet sind vorhanden. „Hier oben kann man auch mal was stehenlassen, das ist ein ganz anderes Arbeiten”, freute sich Boehm bei der feierlichen Einweihung, zu der die Eltern, die JUZ-Mitarbeiter und Jugendpfleger Jörg Cordruwisch geladen waren.

Doch „mal was stehenlassen” solle kein Chaos bedeuten: „Die Jugendlichen lernen hier auch, sorgsam mit ihrem Arbeitsplatz umzugehen”, versprechen Boehm und seine Helfer, größtenteils Mitglieder der Vaterstettener Amateurfunker. (Susanne Edelmann)

Interesse?

Wer Interesse hat. bei einer der beiden Gruppen mitzumachen, wendet sich an Kursleiter Markus Boehm unter der Telefonnummer (01 73) 5 68 52 11.

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